Während Sie diesen Text lesen, stirbt alle zwei Minuten eine Frau im Laufe ihrer Schwangerschaft, bei der Geburt oder im Kindsbett. Dies geschieht zu 99% in Entwicklungsländern.
Die Hauptursache ist laut Weltgesundheitsorganisation und UNICEF der große Mangel an ausreichend qualifizierten Hebammen.
Aus diesem Grund hat die Stiftung „Adoptieren Sie eine Hebamme“ eine sehr einfache und praktische Herangehensweise an das Problem entwickelt. Sie vergibt Ausbildungsstipendien an junge Menschen, die sich zu Hebammen schulen lassen wollen.
Die Stiftung „Adoptieren Sie eine Hebamme“
Durch die Vergabe von Stipendien an Hebammen, die sich in Entwicklungsländern in der Ausbildung befinden, trägt die 2009 gegründete Stiftung „Adoptieren Sie eine Hebamme“ konkret zum Rückgang der Muttersterblichkeit bei. Die Stiftung erleichtert dadurch Müttern und Kindern den Zugang zur Gesundheitsversorgung.
„Adoptieren Sie eine Hebamme“ ist eine Initiative von Roos Ament, die selbst Hebamme ist und sieben Jahre lang in Äthiopien und Uganda für Ärzte ohne Grenzen und lokale Gesundheitsorganisationen arbeitete.
„Adoptieren Sie eine Hebamme“ arbeitet mit dem St. Luke’s Hopsital und dem Nursing College in Wolisso, Äthiopien zusammen. Dort bietet Roos Ament Schulungen zum Thema „Gebären in Sicherheit“ an.
Aktionsplan:
Die Stiftung konzentriert sich vor allem auf die Verbesserung der Geburtshilfe in der Mitte und im Süden Äthiopiens.
Um dies zu erreichen, werden jedes Jahr fünf bis zehn Auszubildende ausgewählt, die mit einem Stipendium der Stiftung die Ausbildung zur Hebamme am St. Luke’s College in Wolisso, Äthiopien absolvieren können.
Nach dem Erhalt ihres Diploms kehren sie in ihre Heimat zurück, wo sie für einige Zeit arbeiten.
Ziel:
Einen Beitrag zum Rückgang der Muttersterblichkeit liefern, dank der Verbesserung des Zugangs zu Hebammen, vor allem in den ländlichen Gebieten Äthiopiens.
Hintergrundinformation
Jährlich sterben 287 000 Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburt, oder im Kindsbett. 99% dieser Frauen wohnen in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Die Haupttodesursachen sind Blutungen, Infektionen und hoher Blutdruck. Ein Drittel der Sterbefälle geht auf riskante Abtreibungen zurück. Äthiopien hat eine der höchsten Muttersterblichkeitsraten weltweit. Nur 6% der Frauen erhalten bei der Geburt Hilfe durch qualifiziertes Personal.
Die besten Mittel im Kampf gegen Muttersterblichkeit sind die Ausbildung von mehr Hebammen, das Angebot von Nothilfe bei der Geburt und Zugang zu sicherer Geburtenkontrolle.
Milleniumsziele
Der Rückgang der Muttersterblichkeit wird im Milleniumsziel 5 formuliert. Bis 2015 hätte die Muttersterblichkeit schon um 75% zurückgegangen sein sollen. Leider hinkt die Realität hinter den Erwartungen zurück. Das Milleniumsziel Nummer 5 ist eng mit den anderen Zielen verbunden, etwa mit dem zweiten: Schulausbildung für alle Kinder. Es ist erwiesen, dass Mädchen nach dem Erhalten einer Schulausbildung später einem geringeren Risiko ausgesetzt sind, einen Tod zu erleiden, der mit der Schwangerschaft verbunden ist.